Schielen bei Kindern
Geehrte Kolleginnen, geehrte Kollegen,
Es mag Sie wundern, dass ich mich zum Thema Schielen äußere. Was hat Osteopathie auf diesem Feld zu suchen?! Nimmt er den Mund zu voll?
Meine Antwort: Ich weiß es nicht. Meine verehrten Osteopathie-Lehrer sind der festen Auffassung, dass wir mit unseren Techniken einen Baustein zur Behandlung von schielenden Kindern beitragen können und zwar weil:
Schielen entsteht bekanntlich oft plötzlich, im späten Kleinkind-, aber auch noch im frühen Schulkindalter. Ophtalmologisch finden sich dabei inkonstante Befunde: Brechungsfehler können vorkommen, sind aber sicher nicht der einzige mögliche Grund. Viel häufiger findet man nichts Konsistentes. Aus der Anamnese aber ergeben sich manchmal Hinweise: das Kind habe schon länger Entwicklungsprobleme, seine Schulleistungen seien schlechter geworden, und wenn es müde werde, habe man schon seit Monaten ein kleines Schielen beobachten können.
Dies vor allem sind die Kinder, denen wir aus osteopathischer Sicht vermutlich helfen können. Unsere Vorstellung besteht darin, dass in solchen Fällen im Bereich von Muskeln, Bindegewebe und Knochen rund um das Auge Störungen auftreten, die sich nach einer osteopathischen Behandlung bessern können.
Ich möchte versuchen, ob dieser Ansatz richtig ist. Sollte das der Fall sein, dann könnte das eine oder andere Kind womöglich ohne Operation von seinem Schielen befreit werden. Bitte, denken Sie an diese zusätzliche Option, wenn Sie einen solchen Patienten sehen.
Herzliche Grüße
Michael Müller